WIESEO FÄLLT ES UNS SO SCHWER, VERHALTEN ZU VERÄNDERN?

Haben Sie schon einmal in Ihrer Wohnung umgeräumt? Probieren Sie es einmal aus und stellen Sie Ihren Mülleimer an eine andere Stelle. Folgendes wird passieren, wenn Sie das nächste Mal den Müll wegwerfen wollen: Sie werden eine ganze Zeit lang an die alte Stelle gehen, an der Ihr Mülleimer zuvor gestanden hat. Denn bis sich eine Neuverknüpfung im Gehirn gebildet hat, braucht unser Kopf einige Tage Zeit.

Menschen müssen sich ihrem Umfeld und den Gegebenheiten immer wieder neu anpassen. Durch die Veränderung des äußeren Umfeldes wird zwangsläufig eine Verhaltensänderung notwendig. Viele Dinge tun wir einfach aus Gewohnheit. Wenn Sie ihren Mülleimer umstellen, hat dies für sie keine emotionale Bedeutung (es sei denn, Sie lieben ihren Mülleimer) und nach einigen Tagen hat sich ihr Gehirn auf die Veränderung eingestellt. Dem gegenüber stehen die Verhaltensweisen, die wir nicht aus Gewohnheit entwickeln, sondern aus einer Emotion heraus. Hierbei handelt es sich um den Großteil unserer Handlungsweisen. Fast alles, was wir tun, ist emotional bedingt. Wie gut wir für uns selbst sorgen, ob wir uns durchsetzen können oder schnell klein beigeben, welche Menschen wir zu unseren Freunden erklären, all das ist emotional bedingt und hat mit Logik nicht viel zu tun.

In unserer Gesellschaft wird uns häufig suggeriert, dass wir Dinge lediglich anders machen müssen, um etwas zu verändern. Man geht davon aus, dass wir jedwede Handlung verändern können, wenn wir einfach nur etwas anderes tun. Dies ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Viele von uns (inklusive mir) wissen, wie schwierig es trotz guter Vorsätze ist, die Finger von Süßigkeiten zu lassen oder „Nein“ zu sagen, wenn wir „Nein“ sagen sollten. Um unser Verhalten langfristig zu wandeln, muss sich jedoch zunächst etwas auf der Fühlebene verändern. Dies sieht man sehr häufig an Streitereien von Paaren. Einige besuchen Kurse mit Titeln wie „Gewaltfrei kommunizieren“. Das Erlernte wird dann über eine kurze Zeit angewandt, aber nach einer Weile schleichen sich wieder der gewohnte Ton in der Kommunikation und die gewohnten Verhaltensweisen ein. Dies liegt daran, dass die Fühlebene bei solchen Kursen noch zu wenig adressiert wird.

Unsere Handlungen hängen maßgeblich vom Gefühl ab. Sobald wir beginnen, an unseren Gefühlen zu arbeiten, verändern sich automatisch auch die Handlungen, die sich von den Gefühlen ableiten. Besonders stark sieht man diese Veränderungen, wenn Menschen an ihrem Selbstwertgefühl arbeiten. Nach und nach merken sie, dass Sie sich besser für die eigenen Bedürfnisse einsetzen, dass eine gesunde Bindung in der Partnerschaft möglich wird, sie „Nein“ sagen können und sich mehr abgrenzen. Wenn wir unser Verhalten also nachhaltig ändern wollen, bedeutet das Auseinandersetzung und Arbeit an unseren Gefühlen. Das nächste Mal, wenn Sie in ihrem Leben etwas verändern möchten, nehmen Sie sich genügend Zeit, um in sich selbst hineinzuhorchen und fragen Sie sich: Welches Gefühl steht hinter meiner Handlung? Denn genau dort sollten Sie anfangen, etwas zu verändern.

Falls Sie interessiert, welches Gefühl hinter dem „Nicht-Nein-Sagen-Können“ steckt, schauen Sie sich einfach diesen Link an: https://www.youtube.com/watch?v=CmptRYNLi38 und abonnieren meinen Youtube-Kanal.

 

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