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DAS UNTERBEWUSSTSEIN

Viele sprechen davon aber niemand hat es tatsächlich zu Gesicht bekommen: unser Unterbewusstsein. Was genau ist denn nun dieses magische Unterbewusstsein und wo finden wir es? Das Unterbewusstsein ist der Teil unseres Gehirns, der für unser Fühlen zuständig ist. Es gehört entwicklungsgeschichtlich zu den älteren Anteilen unseres Gehirn und war bereits schon da, als wir erst begannen unsere Großhirnrinde zu entwickeln. Es hat somit gegenüber dem logischen Denken, das die Großhirnrinde so fleißig betreibt, die älteren Rechte und setzt diese tatsächlich auch rigoros durch. Gibt es einen Wettstreit zwischen dem Denken und dem Fühlen, dann gewinnt fast immer das Fühlen. Wir wissen, dass es unvernünftig ist, nach 20 Uhr noch eine Tafel Schokolade aufzumachen- aber tun es trotzdem. Wenn wir jemanden nicht mögen, können wir uns logisch immer wieder einreden, dass es sich um einen ganz netten Kerl handelt- und ändern damit dennoch nichts an unserer Abneigung. Am Ende siegt das Gefühl- ob wir wollen oder nicht. Viele Menschen schenken Gefühlen keine große Beachtung und leben nach dem Motto: ein Indianer kennt keinen Schmerz. Das führt jedoch lediglich dazu, dass wir den Teil von uns vernachlässigen, der ausschlaggebend ist für unser Lebensglück. Viele Menschen glauben, dass man seinem Unterbewusstsein und damit seinen Gefühlen hilflos ausgeliefert ist- ein absoluter Irrglaube. In nur wenigen Augenblicken können wir ganz gezielt mit unserem Unterbewusstsein in Kontakt treten- und diesen mächtigen und wundervollen Teil aktiv für uns nutzen.

Ein unerwünschtes Erbe

Ein Erbe kann man annehmen oder ausschlagen. Möchte man meinen. Es gibt jedoch ein Erbe, das jedem von uns mitgegeben wird, ob wir es wollen oder nicht. Es geht hierbei um unser emotionales Erbe. Wie genau funktioniert das Erben von Gefühlen? Verantwortlich für das Vererben von Gefühlen sind Spiegelneurone in unserem Gehirn. Dabei handelt es sich um spezialisierte Nervenzellverbände, die dafür verantwortlich sind, die Stimmung unseres Gegenübers anzunehmen. Spiegelneurone bilden die Grundlage für unsere Empathie, die für uns überlebenswichtig ist. Ohne Empathie wären wir weder in der Lage, uns zu verlieben, noch mit anderen Menschen mitzufühlen. Wir wären ohne Empathie einfach nicht gesellschaftsfähig.

Doch so hilfreich Empathie in vielen Fällen ist, so schädlich kann sie in anderen Fällen sein. Nämlich dann, wenn wir über einen langen Zeitraum hinweg die negativen Gefühle unserer Bezugspersonen spiegeln und sich dabei die mitgefühlten Gefühle mehr und mehr in unserem Unterbewusstsein abspeichern. So kann jeder nachvollziehen, dass es einen traurig macht, mit einem Menschen zusammen zu sein, der chronisch traurig ist. Genauso versteht jeder, dass positive, glückliche Menschen in uns Gefühle des Glücks hervorrufen und uns positiv fühlen lassen. Mit Langzeitwirkung.

Eine Zeit unseres Lebens, in der wir sehr empathisch und empfangsbereit für die Gefühle unserer Mitmenschen sind, ist die Kindheit. Während dieser Zeit sind wir im besonders starken Maße den Gefühlen unserer Eltern ausgesetzt. Über unsere Spiegelneurone empfinden wir die Gefühle unserer Eltern mit. Das können Gefühle wie Glück, Freude und Leichtigkeit sein genauso wie Angst, Traurigkeit und Wut. Dabei übertragen sich die Gefühle unserer Eltern langfristig auf unser eigenes Fühlen. Sie kennen sicher den Spruch: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, der soviel besagt wie, dass Kinder sich oft ihren Eltern ähnlich verhalten. Während ein weit verbreiteter Glaube ist, dass Kinder ähnlich wie ihre Eltern agieren, weil sie es so erlernt haben, teile ich diese Meinung nicht. Im Gegenteil, ich habe festgestellt, dass sich die Verhaltensweisen von Menschen fast ausschließlich aus deren Gefühlen ableiten. Ich bin zu der Kenntnis gekommen, dass Menschen sehr dankbar sind und befreit aufleben, wenn man sie von Gefühlen befreit, die ihnen einst ungefragt und unbewusst von ihren Eltern oder ehemaligen Partnern vererbt worden sind. Falls Sie also noch etwas in sich tragen, dass gar nicht „ihrs“ ist, wird es Zeit, endlich Einspruch einzulegen.
 

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