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FÜHRUNGSKRÄFTE - ÜBERSCHÄTZTE MENSCHEN

Führungskräften wird vieles zugetraut und zugemutet. Sie sollen ihre Mitarbeiter sicher führen, eine hohe Verantwortung tragen und erfolgreich kommunizieren können. Persönlich belastbar müssen sie auch noch sein. Innovativ und flexibel, aber gleichzeitig bodenständig genug, um mit allen klarzukommen. Kurzum: Eine Führungskraft ist ein fliegender Superman, der gleichzeitig noch in der Lage ist, den Müll raus zu bringen. Großartig. Wäre da nicht ein kleiner Haken. Nämlich der, dass es in den Unternehmen doch nicht so viele Supermänner gibt, wie man sich wünscht. Im praktischen Betrieb bleiben Führungskräfte nämlich das, was sie tatsächlich sind: ganz normale Menschen mit persönlichen Stärken und Schwächen.

Was wir neben Fachkompetenz brauchen, sind Führungskräfte, die selber innerlich gesund und stark sind, so dass ihre positive persönliche Energie auf ihre Mitarbeiter ausstrahlt und damit dem Unternehmen nützt. Nur leider tun wir dafür noch viel zu wenig. Es wird zwar einiges für Führungskräfte getan, aber vieles davon ist rausgeschmissenes Geld und fehlinvestierte Zeit. Das Hauptproblem ist dabei, dass an die Persönlichkeitsebene von Führungskräften noch viel zu wenig adressiert wird. „Mein Chef kann meine Körpersprache lesen und seine gezielt einsetzen. Schön, dann weiß er wie er mich und sich manipulieren kann.“ „Mein Chef hat ein Rhetorikseminar besucht, also gibt’s ab sofort weniger „Ähms“ bei Präsentationen. Super.“ Ich persönlich bin sehr skeptisch, ob diese ganzen aktionistischen Maßnahmen, die vor allem auf erworbene Fähigkeiten abzielen, am Ende den Menschen und das Unternehmen wirklich weiterbringen. Der Teamerfolg steht und fällt vor allem mit dem Führungsstil der Führungskräfte. Und der ist immer noch vor allem von einem Faktor abhängig: von der inneren Aufgeräumtheit.

Doch wie erreicht man innere Stärke und bringt die Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung voran? Vielfach liest man, man solle an den Stärken der Menschen arbeiten und diese fördern. Ich habe nun schon wirklich sehr viele Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung gefördert und denke aufgrund meiner Erfahrungen anders. An seinen Schwächen zu arbeiten bietet ein viel höheres Wachstumspotential als seine Stärken zu verbessern. Wenn Sie mit Ihrem Auto einen Platten haben, sagen Sie dann zu sich: „Toll, ich habe noch drei funktionierende Reifen, wie kann ich die noch funktionstüchtiger machen?“. Nein, tun Sie nicht. Sie kümmern sich um das Rad, das gewechselt werden muss. Und genauso arbeite ich auch.
 

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